Leberkuren im Warentest 2025

Cholin ist der einzige Nährstoff für den nach der aktuellen Health Claim-Verordnung (Nr. 432/2012) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine gesundheitsbezogene Aussage zur Lebergesundheit zulässig ist. Cholin kann zum Erhalt der normalen Lebergesundheit beitragen, durch Unterstützung des Enzymsystems der Leber, das für die Entfernung von Giftstoffen und anderen Umweltchemikalien aus dem Blutkreislauf verantwortlich ist. Außerdem spielt Cholin auch eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel, indem es den Transport von Triglyceriden und anderen Fettsäuren von der Leber zu den Geweben im Körper unterstützt. Prüfen Sie daher sorgfältig, dass Produkt im Hinblick auf den Cholin-Gehalt. Die EFSA empfiehlt eine Tagesdosis von 82,5mg.

Neben dem Cholin gibt es weitere pflanzliche Extrakte, die seit langer Zeit in der Naturheilkunde zur Unterstützung der Leberregeneration eingesetzt werden. Ebenso bestätigen zahlreiche Studien diese Annahmen auch wenn offiziell laut EFSA keine dieser Pflanzen in der Health Claim-Verordnung berücksichtigt wurden:

• Mariendistel: Ein bewährter Nährstoffe für die Leberentgiftung ist Silymarin. Dieser Wirkstoff wird aus der Mariendistel gewonnen. Dieses Kraut wird bereits seit Jahrhunderten zur Unterstützung der Lebergesundheit verwendet. Silymarin kann dazu beitragen, die Leberzellen zu schützen und Fettablagerungen zu reduzieren. Darüber hinaus hilft Silymarin, Giftstoffe und freie Radikale zu neutralisieren, die sich in der Leber ansammeln können, und fördert gleichzeitig die Regeneration gesunder Leberzellen.
• Artischocken sind bekannt dafür, auf die Leber eine hepatoprotektive Wirkung zu haben. Die Wirkstoffe der Artischocke tragen dazu bei, die Leberzellen vor Schäden zu schützen und sie zur Regeneration anzuregen.
• Löwenzahn ist aufgrund seiner starken antioxidativen, entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften ein wirksames Naturheilmittel zur Entgiftung der Leber. Die in Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe regen zudem den Gallenfluss an und unterstützen so die Leber bei der Ausleitung von Giftstoffen.
• Lecithin wird z.B. mit Hilfe von Wasserdampf schonend aus hochwertigem Sonnenblumenöl gewonnen. In ihm sind sogenannte Phospholipide enthalten, die Fette und Cholesterin im Körper emulgieren und so den Aufbau von Fett in der Leber verhindern. Dadurch können Giftstoffe in der Leber besser abgebaut und ausgeschieden werden.

Entzündungshemmende Wirkstoffe sind Substanzen, die das Entzündungsgeschehen im Körper hemmen. Dazu zählen unter anderem Omega-3 Fettsäuren, Kurkuma, Ingwer, Grüntee oder schwarzer Pfeffer.

Viele Anbieter verkaufen Produkte, die lediglich auf ein oder zwei der o.g. Wirkstoffen basieren. Nur wenige bieten Nährstoffkomplexe mit einem breit gefächerten Wirkstoffspektrum an. Und auch wenn ein gutes Nährstoff-Portfolio vorliegt, so wird dieses nicht selten mit unrealistischen Versprechen beworben. Denn Fakt ist, bloß allein durch die Einnahme einer Kapsel wird Ihre Leber sich nicht vollständig regenerieren können. Ein Leber-Nährstoffpräparat besitzt immer nur eine unterstützende Wirkung auf die Lebergesundheit und kann eine ausgewogene, leberfreundliche Ernährung nicht ersetzen. Idealerweise verbinden Sie daher die Einnahme eines hochwertigen Leber-Nahrungsergänzungsmittels mit einer Ernährungsweise, die speziell auf eine Leberfett-Reduktion abzielt.

Viele Anbieter werben mit der entgiftenden Wirkung ihrer Entwässerungs- oder Entschlackungskur. Diese haben aber abseits des möglichen Gewichtsverlustes keinen direkt entgiftenden Effekt auf die Leber und sind zur Behandlung einer Fettleber nicht ausreichend. Bei vielen dieser Kuren kommt es neben der Ausschwemmung von Wasser aus dem Körper auch zur Ausschwemmung von wichtigen Mineralien und Nährstoffen wie Natrium, Kalium und Magnesium. Ein Nährstoffmangel ist die Folge, der Ihrer (Leber-)Gesundheit enorm schaden kann.

Obwohl sowohl B-Vitamine als auch Vitamin D wichtig für die Leberfunktion und -gesundheit sind, ist es ratsam, nur Leberentgiftungs-Produkte hinzuziehen, die frei von Vitamin D und Vitamin B sind, da diese Vitamine  nach individueller Bedürfnisse dosiert werden müssen. So haben Schwangere, Raucher und Leistungssportler zum Beispiel einen höheren Bedarf an bestimmten B-Vitaminen. Auch der Vitamin-D-Spiegel ist je nach je nach Körpergröße, Gewicht und Aufnahmefähigkeit durch direkte Sonneneinstrahlung von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sollten Sie einen Vitaminmangel bei sich vermuten, empfehlen wir Ihnen mit Hilfe einer Blutanalyse, Ihre Werte zu bestimmten und gezielt mit Einzelwirkstoffen aufzufüllen.

Bei der Suche nach einem zuverlässigen Leber-Produkt ist es wichtig, ein Produkt zu finden, das in Europa und vorzugsweise in Deutschland hergestellt wird. So können Sie  sicher sein, dass die höchsten Standards in Bezug auf Qualitätskontrolle und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Ein in Deutschland hergestelltes Nahrungsergänzungsmittel muss viel strengere Herstellungspraktiken einhalten als Produkte, die anderswo hergestellt werden.

Einige Detox-Angebote basieren auf Kristallen namens Zeolithen, welche aufgrund ihrer Oberflächenstruktur Schwermetalle und viele weitere Giftstoffe an sich binden können. Was in der Theorie nach dem perfekten Entgiftungshelfer klingt, kann zu einer großen Gefahr werden: Wenn die Zeolithe bereits vor der Einnahme durch Verunreinigungen oder Einlagerungsfehler Giftstoffe an sich gebunden haben sollten, transportieren sie diese nun in den menschlichen Körper. Achten Sie daher nicht nur auf ein Prüfsiegel, sondern sehen Sie auch die Labor-Zertifikate ein, die belegen, dass das Produkt keine Schwermetalle enthält. Immer wieder kommt es bei Nahrungsergänzungsmitteln auf Pflanzenbasis zu Rückrufen aufgrund von Salmonellen-Belastungen, weil die enthalten Pflanzen mit fäkalienverschmutzem Wasser bewässert wurden. Auch Tiere wie beispielsweise Ratten, Vögel und Insekten können Salmonellen durch Kot auf Pflanzen übertragen. Daher ist es wichtig, Nahrungsergänzungsmittel von seriösen Anbietern zu kaufen, die ihre gesamte Produktion stets überwachen und die fertigen Produkte in Laboren prüfen lassen, um eine Salmonellenbelastung komplett auszuschließen. Auch hier gilt: Ein Prüfsiegel allein stellt keine Seriosität dar. Werfen Sie immer einen Blick auf die entsprechenden Zertifikate. Sollte kein Zertifikat verwiesen sein, ist dies ein wichtiges Indiz, dass der Anbieter vermutlich auch nicht über einen derartigen Laborbericht verfügt bzw. der Befund auf Salmonellen positiv war.